Wie Gott mein Leben gerettet hat

  • Lesedauer:37 min Lesezeit

Entdecke, wie aus den Trümmern eines zerbrochenen Lebens ein neuer Weg entstehen kann – und wie Gott auch dein Leben verändern kann!

Eine persönliche Geschichte

Wer meinen ersten Blogbeitrag gelesen hat, erinnert sich sicherlich daran, wie ich über die ungewöhnlichen Herausforderungen meiner Kindheit gesprochen habe.

Nun, fünf Jahre sind vergangen, seit ich diese Zeilen niedergeschrieben habe. Als ich den Beitrag kürzlich erneut las, wurde mir bewusst, dass ich mich ausschließlich auf die äußeren Herausforderungen meiner Kindheit konzentriert hatte. Dabei habe ich völlig außer Acht gelassen, wie sehr diese Herausforderungen mich innerlich zerrütteten und welche Grausamkeiten ich dadurch sowohl anderen als auch mir selbst zufügte. Es war nicht nur für andere schwierig mit mir umzugehen, sondern auch für mich selbst! Welch ein Wunder, dass ich mich mittlerweile tatsächlich liebe. Das war nicht immer so. Es bedurfte Gottes übernatürlicher Hilfe, um mich zu retten. Ehrlich gesagt, das war ein WUNDER!


Falls du meinen ersten Beitrag auch lesen möchtest

Deswegen möchte ich diesen Beitrag nutzen, um genau das nachzuholen und dir zu zeigen, wie hoffnungslos mein Fall aussah und welche wunderbaren Veränderungen Gott in mir bewirkt hat.

Ein Blick zurück

Gott hat mein Leben in einer Weise verändert, die ich mir früher nie hätte vorstellen können. Er hat mir nicht nur geholfen, meine schwierige Kindheit zu überwinden, sondern hat mich von Grund auf erneuert. Er hat das Wrack, das ich war, geheilt, mein Denken verändert und mir einen neuen Weg gezeigt. Um ganz offen zu sein: Alles, was ich heute bin, verdanke ich ausschließlich ihm!

Lass mich damit beginnen, wer ich einmal war, ehrlich und transparent.

Je mehr ich versuchte, die Kontrolle über mein Leben zu erlangen, desto mehr geriet es außer Kontrolle. Deshalb beginne ich nun einfach am Anfang: Der Beginn des selbstverantworteten Chaos in meinem Leben. Joanna, mit 13 Jahren.

Lügen zum eigenen Vorteil

Trotz all der Schwächen, die meine Eltern hatten, sind sie die besten Eltern, die ich mir wünschen kann. Mittlerweile sind wir versöhnt und sie sind nicht mehr so rastlos und kontrollierend, wie ich sie damals erlebt habe. Aber zurück zu damals. Ich komme aus einem sehr strengen Haushalt. Meine Eltern wissen nur nicht, dass sie streng sind. 😅

Ihre Erziehung ist für mich sehr schwer zu erklären. Vermutlich weil meine Eltern die besten Vorsätze aber die schwersten und schlechtesten Voraussetzungen mitgebracht haben (sie haben beide eine überdurchschnittlich schwere Kindheit gehabt). Meine Eltern haben sich extrem viel Zeit für uns genommen, um uns zu zeigen, dass wir geliebt sind und haben mit uns gespielt, gemalt und uns vorgelesen.

Aber gerade während meiner Teenager Jahre erlebte ich meine Mutter als sehr kontrollierend. Es schien, als würde sie meine Absichten ständig missverstehen. Ab etwa meinem 13. Lebensjahr wurden mir gefühlt alle Freiheiten genommen, und da einige Verbote einfach unvernünftig erschienen, habe ich schnell gelernt, Dinge für mich zu behalten. Jahr für Jahr wurde es wichtiger für mich, die Wahrheit zu verbergen, um Dinge wie ein Handy behalten oder Freunde treffen zu können.

Das Verbergen von Dingen entwickelte sich zu Notlügen, und ehe ich mich versah, waren es grundlose Lügen. Angefangen hat das bereits mit ca. 14 Jahren. Ich fühlte mich ohnehin von allen Seiten beschuldigt, Dinge zu tun, die ich nicht getan hatte, und hatte keine Kraft mehr, mich zu verteidigen. Ich dachte mir, wenn mich sowieso niemand so sieht, wie ich wirklich bin, dann spielt es auch keine Rolle. Also nutzte ich das zu meinem Vorteil aus.

Irgendwann war ich die beste Lügnerin, die ich kannte. Es begann harmlos, aber ich verlor die Kontrolle. Die Lügen begannen, mich zu beherrschen. Ich erinnere mich daran, dass ich einmal grundlos behauptet habe, dass ich 7 Geschwister habe, statt 4, und war selbst über mein Verhalten erschrocken. Neben dieser absolut unnötigen Lüge gab es viele andere Situationen, in denen ich mir durch Lügen Vorteile verschafft habe, vermutlich so oft, bis ich den Unterschied zwischen Notlügen und unnötigen Lügen nicht mehr kannte. Das war selbst für mich erschreckend.

Aber Lügen war nicht mein einziges Vergehen. Ich begann, Menschen zu manipulieren. Durch meine vielen Umzüge, (zu meinem 14. Lebensjahr waren es, glaub ich, 10 Umzüge) habe ich sehr viele Menschen kennen gelernt. Ich lernte, wie Menschen reagieren, und nutzte das zu meinem Vorteil. Es war einfach. Worte haben Macht, und es war nur eine Sache der Zeit, bessere Worte zu finden.

Diebstahl zur Selbstbereicherung

Eine betrügerische Gewohnheit bleibt selten allein, und es dauerte nicht lange, bis ich zu stehlen begann. Damals redete ich mir ein, dass es ungerecht sei, dass meine Familie arm war. Als Kind erhielt ich immer die alten Kleider von Freundinnen (ich war das erste Mädchen in der Familie, zum Glück musste ich nicht die Kleider meiner Brüder tragen 😅). Die Tatsache, dass ich ständig auf gebrauchte Kleidung angewiesen war, machte es mir schwer, dem Mobbing in der Schule zu entkommen, denn ich war immer die Neue und alte Kleidung verschlimmerte die Situation nur noch.

Irgendwann überzeugte ich mich selbst davon, dass es so ungerecht sei, arm zu sein, dass es nichts ausmache, wenn ich mal etwas klauen würde. Und so kam es. Das Schlimme war: Ich war wirklich gut darin. Man sah es mir nicht an. Äußerlich wirkte ich immer sehr brav und lieb, aber innerlich war ich zerbrochen! Ich stahl von meinem 14. Lebensjahr bis zu meinem 18. Lebensjahr. Einige meiner Freundinnen (die ich zum Klauen angestiftet habe) wurden erwischt, aber ich irgendwie nie. Es wurde immer schwieriger, damit aufzuhören.

Bis meine beste Freundin mir eines Tages sagte: „Joanna, nur weil jemand keine Mutter mehr hat, kann er deine nicht einfach überfahren.“ Dieser Satz traf mich hart. Gott nutzte diesen Satz und erinnerte mich immer und immer und immer wieder daran. Jedes Mal, wenn ich in einem Geschäft war und dachte, es wäre so einfach, und das Produkt wäre ohnehin absolut überteuert, erinnerte er mich wieder daran:

„Joanna nur weil jemand keine Mutter hatte, darf er deine nicht einfach überfahren.“

Heute bin ich dankbar, dass Gott mich da rausgeholt hat! Ich bin endlich integer! Meine Freunde und Arbeitskollegen können sich auf mich verlassen und ich lebe gerne mit der Person zusammen, die ich bin. Ich bin endlich gerne ICH!

Mein Weg in die Welt der Suchtmittel

Mit 14 Jahren begann ich regelmäßig zu rauchen und schadete meinem Körper damit. Ich begann damit, weil ich den Geruch mit meinen Brüdern assoziierte, die bereits viel zu früh ausgezogen waren und mich zurückgelassen hatten. Dieser schmerzhafte Verlust und meine eigene Selbstablehnung trieben mich dazu, zu Zigaretten zu greifen. In meiner Verletzung redete ich mir ein, dass es mir helfen würde, mit all dem Schmerz fertig zu werden.

Es wäre viel besser gewesen, einfach frische Luft einzuatmen, statt zu rauchen. Stattdessen schloss ich Freundschaft mit einer der tückischsten Süchte. Rauchen ist eine Sucht, von der es unfassbar schwer ist, sich wieder zu lösen. Damals konnte ich allerdings noch nicht begreifen, dass sie mich nach und nach entmachten würde.

Aber das Rauchen war nur der Anfang. Auch hier dauerte es nicht lange, bis ich anfing, Cannabis zu konsumieren. Cannabis lähmte den inneren Stress in mir, und weil ich nicht viel Wirkung spürte, redete ich mir immer ein, es sei nicht so schlimm. Ähnlich wie beim Rauchen glaubte ich, dass es mir half, mit all dem Schmerz klarzukommen – ein Schmerzmittel für meine Seele.

Die bittere Realität der Selbstbestimmung

Mit meinen Eltern verstand ich mich logisch von Tag zu Tag weniger. Ich fühlte mich ungerecht behandelt, eingesperrt und von Regeln erdrückt. Sobald ich konnte, ergriff ich die Gelegenheit und zog aus. All die Regeln, all das hin und her war mir zu viel und an diesem Punkt war mein einziges Ziel, für mich selbst schauen zu können. Zielstrebig wie ich bin, dauerte es nicht lange. Kurz vor meinem 16. Geburtstag war ich ausgezogen. Ich arbeitete als Kellnerin. Weit weg. Ein Land von meinen Eltern entfernt.

Mein armer erster Freund… Auch er dachte, alles würde besser werden, wenn ich erstmal weg bin von zu Hause. Wir hatten uns ein Jahr zuvor ineinander verliebt. Er sah die Joanna hinter all dem Selbstschutz. Er sah in mir Potenzial, zu heilen, und wollte mir dabei helfen. Aber wie hätte er mir helfen können? Wie du bereits weißt, war meine Perspektive auf das, was mir helfen würde, extrem selbstzerstörerisch.

Aber nun war es so weit. Nun war ich frei von all den Regeln, aber gleichzeitig vollkommen orientierungslos! Frei und zutiefst zerrissen. Frei, aber innerlich ein Wrack. Ich weiß nicht was für mich schlimmer war: all die Umzüge, all die spontanen Trennungen von Bezugspersonen, der Missbrauch?

Mittlerweile war der Missbrauch schon 10 Jahre her. Jedes Jahr fühlte ich mich noch schmutziger, unreiner und unwürdiger. Jedes Mal, wenn mir ein wohlbehüteter Mensch sagte, dass es eklig sei, keine Jungfrau mehr zu sein, lastete noch mehr Schuld auf meinen Schultern. Gleichzeitig wuchs mein Hass auf Gott. Warum hatte er das zugelassen, wenn er mich angeblich liebte? Das war doch das, was mir meine Eltern beigebracht hatten… Mit der Zeit hatten sich meine Wunden entzündet. Getrieben von meiner inneren Zerrissenheit begann ich, diese negativen Emotionen zu suchen. Ich sehnte mich nach Misshandlung und Gewalt!

Mein damaliger Freund konnte das nicht verstehen. Er versuchte, mir zu helfen, aber es war aussichtslos. Mein Verlangen nach Gewalt konnte nicht gestillt werden. Schlimmer noch. Ich weiß bis heute nicht warum, aber ich habe den Schmerz gesucht. Ich habe mich nach Misshandlung und Missbrauch gesehnt. Trotz meiner langen Beziehung habe ich Männer insgeheim gehasst und Liebe bei Frauen gesucht. Ich tat mir extrem schwer treu zu sein und redete mir und meinem damaligen Freund ein ich wäre sexsüchtig und polygam.

Mein damaliger Freund war ein wirklich liebevoller Mensch und es lag definitiv nicht an ihm, dass er mir nicht genug war. Aber die Wahrheit ist: er war mir nicht genug. Ich weiß nicht, wovon ich mir einbildete, nicht genug zu haben. Anerkennung? Ablenkung? Trost? Ich weiß es nicht. Obwohl ich ihn oft emotional verletzte, blieb er dennoch an meiner Seite.

Gefangen in einer zerbrochenen Identität

Die inneren Wunden waren inzwischen vereitert. Ich verstand nicht mehr, wer ich war, und ich kämpfte mit meiner Identität. Ich wollte ich selbst sein, aber geheilt. Ich wollte nicht mehr dieses von Verletzungen und Emotionen geprägte Wrack sein.

Meine gebrochene Identität äußerte sich in Form von Selbstbestrafung. Äußerlich wirkte mein Leben kontrolliert und perfekt, aber innerlich war ich zerrissen. Ich sabotierte meine Beziehung, meinen Körper, und einfach alles, was mir gut zu tun schien. Ich hatte solche Angst davor, die guten Dinge wieder zu verlieren, dass ich dachte, wenn ich sie selbst zerstöre, weiß ich, wie, wann und warum sie zerbrechen würden.

Somit hätte ich weiterhin die Kontrolle. Doch welche Illusion diese Kontrolle doch war! Ich litt an Essstörungen und aß entweder übermäßig viel oder gar nichts. Die Arbeit schien mich abzulenken, aber in meiner Freizeit war ich selten nüchtern. Die Realität war leichter zu ertragen, wenn ich betäubt war. Ich suchte Trost in Alkohol, Zigaretten und Drogen. Zunächst war es nur Cannabis, aber mit der Zeit probierte ich auch andere Substanzen aus. Für die Außenwelt schien alles in Ordnung zu sein, aber innerlich litt ich unaufhörlich.

Burnout mit 17

Ich fühlte mich leer und zerbrochen. Aufgrund der vielen Überstunden und dem wachsenden Schmerz landete ich mit 17 Jahren in der Klinik wegen Burnout. Ich erzählte nicht viel von meiner Vergangenheit, sondern konzentrierte mich darauf, möglichst schnell auf die Beine zu kommen. Zwei Wochen später war ich wieder zu Hause, und alles war wieder beim Alten. Gute Noten, eine engagierte Mitarbeiterin, regelmäßige Besuche bei meinen Geschwistern in Deutschland und der Schweiz, um dem Alltag zu entfliehen. Doch grausame Albträume und ein noch grausamerer Selbsthass plagten mich.

Nach über drei Jahren in meiner Beziehung schien all das innere Drama und die ungelösten Probleme meiner Identität meinem damaligen Freund auch zu viel zu werden. Wir verbrachten mehr Zeit getrennt voneinander. Es war nicht mehr wie am Anfang.

Ich lernte einen anderen Kerl kennen, fühlte mich verstanden in meiner Verlorenheit und meinen Gefühlen. Wir verbrachten vermehrt Zeit miteinander und ich verliebte mich.

Ich hörte wieder von Problemen zwischen meinen Eltern und meiner kleinen Schwester und mein chronisch unterbesetzter Arbeitsplatz gab mir den Rest. Ich war so tief in all diesen Emotionen gefangen und drehte mich nur noch um meine eigenen Bedürfnisse. Ich wollte dem ganzen Chaos entkommen, mich ablenken. Ich war absolut egozentrisch und betrog einen der wichtigsten Menschen meines Lebens.

Mein damaliger Freund beendete die Beziehung. Ich stand alleine da. Alles, was wir in den knapp vier Jahren gemeinsam aufgebaut hatten, war weg. Die Sicherheit, die ich von seiner Anwesenheit hatte, war weg. Wieder einmal war die wichtigste Bezugsperson in meinem Leben, WEG. Aber diesmal war ich selbst Schuld.

An diesem Punkt möchte ich innehalten. Es dauerte noch ein Jahr, bis ich Gott die Chance gab, mein Leben völlig umzukrempeln.

Aber Gott ließ mich nicht hängen!

Es ist nicht schwer zu sehen: Meine Seele war ein Trümmerhaufen! Doch Gott hat mein Leben gerettet. Ohne ihn wäre ich vermutlich nicht mehr am Leben. Ich war gefangen in Dunkelheit, Drogen, Gewalt, grausamen Fantasien, Selbstsucht und Angst. Ich war absolut unglücklich und am Ende meiner Kräfte.

Aber Gott hat eingegriffen. Er hat mich gerettet, als ich es am dringendsten brauchte.

Er hat mir eine neue Perspektive gegeben! Er hat meine Fehler vergeben und mir die Kraft gegeben, mich zu ändern. Durch seine Annahme und seine Liebe bin ich Schritt für Schritt aus einer Sucht nach der anderen herausgekommen!

Fünf Jahre sind inzwischen vergangen. Einiges ist passiert in dieser Zeit. Heute bin ich nicht mehr der Mensch von damals. Ich bin nicht perfekt, aber ich bin auf dem Weg der Heilung und des Wachstums. Gott hat mein Leben gerettet, und dafür bin ich ihm zutiefst dankbar. Ich weiß, dass seine Liebe nicht nur mein Leben verändert hat, sondern auch das Leben anderer.

Wenn du dich in einer ähnlichen, verzweifelten Situation befindest, wenn du dich verloren und hoffnungslos fühlst, dann bitte ich dich, Gott eine Chance zu geben. Öffne dein Herz für ihn, lass ihn in dein Leben eintreten und dich verwandeln. Sei bereit, Veränderungen zuzulassen, und vertraue darauf, dass Gott dir helfen kann. Denn wenn er sogar mir helfen konnte, kann er auch dir helfen.

Wie Gott mein Leben gerettet hat

Eine Erfahrung von bedingungsloser Liebe

Ein wichtiger Aspekt meiner Reise der Veränderung ist die tiefe Erfahrung der bedingungslosen Liebe Gottes. Es war ein langer Prozess, der von Gottes sanfter Stimme und seiner unermüdlichen Liebe geprägt war.

Niemand, nicht einmal ich selbst, konnte mich wirklich lieben und annehmen, so wie ich war. Ich war gefangen in einem endlosen Kreislauf von Selbstverachtung. Doch dann, von Gott, der so viel größer ist und der mich wirklich zu 100% kennt, so bedingungslos angenommen zu werden, hat mich zutiefst berührt und schließlich verändert!

Gottes bedingungslose Liebe bedeutet, dass er uns liebt, UNABHÄNGIG von unseren Fehlern, unseren Zweifeln oder unseren schlechten Entscheidungen. Er liebt dich, einfach weil du sein geliebtes Kind bist.

Glaub mir: Diese Liebe hat die Kraft, Herzen zu heilen und Leben zu verändern.

Jedes Mal, wenn ich wieder in einem Loch steckte, hat Gott mich mit seiner sanften Stimme geweckt. Jedes Mal hat er mich ermutigt, mich nicht für meine Fehler zu hassen, sondern nach vorne zu schauen und es jetzt besser zu machen als beim letzten Mal. Seine Liebe hat mich dazu ermutigt, zu vergeben und zu wachsen, anstatt in Selbstmitleid zu verharren.

Aber wie spricht Gott eigentlich?

Lass uns das Ganze mal aus der Theorie in die Praxis holen. Vielleicht frägst du dich: Wie spricht Gott eigentlich zu mir? Wie kann ich wissen, dass er mich bedingungslos liebt?

Als erstes ist mir hier wichtig zu betonen, dass Gott nicht EINEN Weg und EINE Art hat mit uns zu sprechen. Er hat uns alle verschieden geschaffen. Er kennt deine Vergangenheit, deine Träume, deine Wünsche, deine Ängste. Er hat seine individuelle Art mit jedem einzelnen und glaub mir. Wenn er spricht, dann trifft er direkt auf den Punkt! Gott trifft direkt dein Herz!

Ich persönlich höre Gottes Stimme zum Beispiel sehr oft durch Musik. Er schenkt mir einen Ohrwurm, der direkt in die Situation hineinspricht. Ein Lied, dass ich vor Jahren einmal gehört habe. Und die Zeilen sind die Antwort auf meine Verzweiflung. Wenn ich zum Beispiel absolut enttäuscht von mir war, weil ich zum 100. Mal die selbe dumme Entscheidung getroffen hatte und nun an den Konsequenzen zu zerbrechen schien, kam er wieder mit Liebe und Annahme.

Wie gesagt: Gott spricht zu dir so, dass er dein Herz trifft und du bist anders als ich. Trotzdem kann Musik eine unglaublich kraftvolle Art sein, wie Gott zu uns spricht und uns ermutigt. Wenn du Inspiration suchst, kannst du gerne mal in meine Spotify-Playlist reinhören. Worship Warrior – ist entstanden als ich mit 22 erneut in ein tiefes Loch gefallen bin oder Heavenly Hymns – ist eine Sammlung von Liedern die mich ansprechen und inspirieren. Alternativ gibt es auch viele Worship Playlisten auf YouTube.

Außerdem spricht Gott zusätzlich durch viele andere Arten mit uns. Er kann durch einen Bibelvers, den wir lesen, durch die Worte eines Freundes, durch eine plötzliche Eingebung oder sogar durch die Schönheit der Natur zu uns sprechen. Gott ist kreativ und einfallsreich, und wie du jetzt weißt, spricht er zu dir, sodass er dein Herz trifft. Du kannst allerdings lernen, ihm besser zuzuhören. Ich kann dazu dieses Video sehr empfehlen: How do you hear God’s voice?

Wenn du dich gerade verloren fühlst, wenn du denkst, dass es keinen Ausweg gibt, dann möchte ich dir sagen: Gott ist größer. Er kann dein Leben verändern, genauso wie er meines verändert hat. Er kann dir Hoffnung und Heilung schenken, egal wie aussichtslos die Situation erscheinen mag.

Wenn du dem ganzen einen Versuch geben möchtest, lass mich dir sagen: Ich bin stolz auf dich! Ich weiß, es ist schwer an etwas zu glauben, das man nicht sehen kann. Aber ich verspreche dir: Wenn du dich nach Gott ausstreckst, dann wird er sich dir zeigen!

Wie Gott dein Leben retten kann

Seien wir ehrlich. Manchmal ist es auch einfach schwer an einen Gott zu glauben, der dieses Leid zulässt. Aber eins kann ich dir mittlerweile versprechen: Gott will das Leid auch nicht! Gott leidet doch mit! So wie du leidest, wenn es einem Menschen, den du liebst, schlecht geht. Glaub mir, Gott arbeitet daran, diese Welt von Verletzungen zu befreien. Wenn du ihn besser kennenlernst wirst du es merken. Deshalb möchte ich dir einige Dinge zeigen, die mir geholfen haben Gott besser kennenzulernen.

1. Gebet

Öffne dein Herz und sprich mit Gott. Er ist immer da, um zuzuhören und dir zu helfen. Egal wie du betest, sei es laut oder still in deinem Herzen, Gott hört dich und ist bereit, dir beizustehen.

Falls du nicht weißt, wie du beten sollst, dann bete einfach mit mir: „Gott, ich öffne mein Herz für dich. Bitte führe mich auf meinem Weg und schenke mir Heilung. Amen.“
Es muss nicht kompliziert sein. Es muss nicht lang sein. Gott ist wie ein GUTER Vater und er wünscht sich, deine ehrlichen Gefühle zu hören. Er wünscht sich eine Freundschaft mit dir!

2. Gemeinschaft

Suche nach einer Gemeinschaft von Menschen die Gott bereits kennen, die dich unterstützen und ermutigen können. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder sich in ähnlichen Situationen befinden, kann eine enorme Quelle der Kraft sein.

Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, um eine Gemeinschaft von Gläubigen zu finden, dann suche auf Google Maps nach Kirchen in deiner Nähe. Probier gerne ein, zwei oder sogar drei verschiedene Kirchen aus und schau wo du dich wohl fühlst. Durch meine vielen Umzüge habe ich auch einfach immer wieder nach einem passenden Ort suchen müssen. Ich persönlich gehe gerne in Freikirchen. Ich fühle mich in Freikirchen wohler, da ich wenig mit Traditionen anfangen kann und viel Leidenschaft suche. Vielleicht ist eine andere Kirche besser für dich, das weiß ich nicht, das kannst du für dich selber rausfinden.

Aber falls du noch gar keine Ahnung hast, schau doch mal eine Predigt von Tobias Teichen – ICF München. Klicke hier, wenn du mal reinschauen willst. Oder auf Englisch von Mike Todd – Transformation Church. Klicke hier, für ein YouTube-Video. (Achtung, Leidenschaft am Start, haha). Das sind zwei Personen, die mir helfen Gott besser kennenzulernen und somit mein Leben positiv zu verändern.

3. Bibel lesen

Die Bibel ist voller Geschichten von Menschen, die durch ihren Glauben an Gott transformiert wurden. Lies sie und lerne aus ihren Erfahrungen. Diese Geschichten können dir Hoffnung geben und dir zeigen, dass Gott auch in den schwierigsten Zeiten da ist.

Falls du noch nie in der Bibel gelesen hast, starte doch beim Neuen Testament. Informiere dich darüber, wer Jesus war und warum er das Leben von Menschen so einfach auf den Kopf stellt und zum Guten verändert. Du kannst dir auf YouTube bei Bible Project das Leben von Jesus oder die verschiedenen Bücher der Bibel erklären lassen, falls du etwas nicht verstehst.

Eine weitere Sache von der ich persönlich begeistert bin ist: The Chosen. Eine US-amerikanische Fernsehserie die den Versuch gestartet hat, Jesus Leben zu verfilmen. Ich glaube, je mehr unterschiedliche Quellen du dir suchst um Gott näher kennenzulernen, umso schneller wirst du Heilung finden.

4. Professionelle Hilfe

Wenn du mit schwerwiegenden Problemen wie Sucht oder Depressionen zu kämpfen hast, solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gott kann uns auch durch die Unterstützung von Ärzten, Therapeuten und Beratern helfen.

Ich war selbst jahrelang in Therapie. Auch wenn ich glaube, dass die wahre Veränderung von innen kommt und durch die Beziehung zu Gott geschieht, ist ein regelmäßiger Besuch bei einer Therapeutin wichtig. Es ist schade, dass professionelle Hilfe für die Psyche oft abwertend behandelt wird, während der Besuch beim Arzt als normal gilt. Beides ist wichtig und hat seine Berechtigung. Mentale Gesundheit sollte genauso wichtig genommen werden wie körperliche Gesundheit. Regelmäßige Stunden bei einem Therapeuten sind wie ein Training mit einem Coach, der uns hilft, unser Mindset zu optimieren. Was gibt es bitte Besseres?

5. Geduld und Vertrauen

Veränderung braucht Zeit. Hab Geduld mit dir selbst und vertraue darauf, dass Gott an deiner Seite ist, auch wenn es schwierig wird. Denke daran, dass Gott einen Plan für dich hat und dass er dich niemals im Stich lassen wird. Sei geduldig und vertraue darauf, dass Gott dir die Stärke geben wird, die du brauchst, um durchzuhalten. Auch wenn es Momente der Unsicherheit gibt, halte an deinem Glauben fest und vertraue darauf, dass Gott dich auf deinem Weg führen wird.

Vielleicht kann dir einer dieser Bibelverse durch eine besonders schwere Zeit hindurch helfen:

Psalm 27,14: „Warte geduldig auf den Herrn! Sei stark und mutig, vertrau ihm, er wird dir helfen!“

Jesaja 40,31: „Die auf den Herrn hoffen, bekommen neue Kraft. Sie heben die Flügel wie Adler und laufen, ohne müde zu werden, sie gehen und werden nicht matt.“

Sprüche 3,5-6): „Vertraue dem Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand! Denk an ihn in allem, was du tust, dann lenkt er deine Wege richtig.“

Ein Bonus Tipp

Ganz ehrlich: dieser Tipp ist nicht für jeden etwas. Aber dieser Beitrag fühlt sich für mich nicht komplett an ohne YWAM.

Ein entscheidender Meilenstein in meiner Heilung und persönlichen Entwicklung war meine Erfahrung mit Youth With A Mission (YWAM). Als ich 20 Jahre alt war, entschied ich mich für einen Neuanfang (ich wollte so einfach nicht mehr weiter leben) und YWAM war ein Schlüssel dazu.

YWAM versteht sich als internationale Bewegung junger Christen, die sich dazu berufen wissen, Gott kennenzulernen und ihn bekannt zu machen. Während meiner sechs Monate mit YWAM wurde mein Leben auf den Kopf gestellt.

Die ersten drei Monate waren eine intensive Zeit des Kennenlernens mit Gott in einem sicheren und unterstützenden Umfeld. Dabei hatte ich die Möglichkeit, mich selbst ehrlich zu reflektieren, meine Probleme anzugehen, zu vergeben und meine Identität zu entdecken. Es war eine Zeit des Wachstums, der Offenbarung und der persönlichen Transformation.

Die folgenden drei Monate verbrachten wir im Ausland, in meinem Fall in Afrika. Dort erlebte ich zunächst einen Kulturschock, aber gleichzeitig wurde ich von einer unglaublichen Dankbarkeit und Gastfreundschaft empfangen. Besonders prägend waren für mich ein Tag im Gefängnis und ein Tag in den Slums, die mein Leben nachhaltig veränderten.

Meine gesamte Erfahrung bei YWAM war unglaublich und hat mein Leben bereichert. Die Freundschaften, die ich dort geschlossen habe, halten bis heute und haben mir weiterhin Unterstützung und Inspiration geschenkt. Wenn du bereit bist, dein Leben von Grund auf zu verändern und dich auf eine transformative Reise zu begeben, kann ich dir YWAM wärmstens empfehlen. Schau einfach mal rein: YWAM Website

Ich entschied mich nach der 6 Monate sogar länger zu bleiben und es hat sich sooo sehr gelohnt!


Abschließende Gedanken

Ich hoffe, dass diese Zeilen dir helfen können, wenn du dich verloren fühlst. Denke daran, dass du nicht allein bist und dass es immer Hoffnung gibt! Egal ob du Zweifel hast, Gott wartet mit offenen Armen auf dich. Öffne dein Herz und lass ihn in dein Leben treten.

Er kann auch dein Leben retten und transformieren! Versprochen!

Aber vergiss nicht: Gott ist ein Gentleman. Er macht nichts, was du nicht möchtest. Bitte ihn also um Hilfe, und er wird antworten!

Wenn du weitere Fragen hast oder einfach nur jemanden zum Reden brauchst, zögere nicht, dich mit mir in Verbindung zu setzen. Du kannst gerne in den Kommentaren dieses Blogs Kontakt aufnehmen, oder auch privat per Instagram DM. Ich bin hier, um zuzuhören und zu unterstützen, wann immer du es brauchst. Du bist nicht allein.

Foto von Amaury Gutierrez auf Unsplash

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