Berglandschaften in Albanien und Montenegro

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Eine faszinierende Reise durch unberührte Naturwunder des Balkans 🏔️

7. Oktober 2023 – Wandern in den Albanischen Alpen
Der Morgen des 7. Oktobers begrüßte uns mit einer klaren, erfrischenden Luft, typisch für die Berge Albaniens. Wir planten, das Tal zu erkunden, änderten aber schnell unsere Pläne und entschieden uns, stattdessen die Höhen der Albanischen Alpen zu erklimmen. Auf dem Weg hinauf machten wir einen Zwischenstopp am Pass und gönnten uns im Restaurant „Buni i Bajraktarit“ einen Kaffee, umgeben von der atemberaubenden Berglandschaft.

Schließlich begannen wir unsere Wanderung durch die umliegenden Berge. Der Ausblick war schlichtweg bezaubernd. Die Laubbäume färbten ihre Blätter bereits in ein herbstliches Rot, was die Szenerie in ein warmes Farbenspiel tauchte. Die Natur hier oben in den Bergen zeigte sich von ihrer schönsten Seite.

Nach dieser eindrucksvollen Wanderung kehrten wir zum Campingplatz zurück, da dies unsere letzte Nacht in den Albanischen Alpen sein sollte. Das Abendessen bereiteten wir gemeinsam zu und genossen es, von den Erlebnissen des Tages zu berichten. Später am Abend kamen wir mit anderen Reisenden auf dem Campingplatz ins Gespräch und tauschten unsere Reiseerfahrungen aus, bevor wir müde, aber erfüllt, unsere Zelte aufsuchten. Die Berge hatten uns fasziniert und inspiriert. Es war eine Nacht, in der die Natur und die Gemeinschaft der Reisenden im Fokus standen.

8. Oktober 2023 – Ein ruhiger Abend am See: Liqeni i Shkodres
Nachdem wir die albanischen Alpen hinter uns gelassen hatten, fuhren wir in Richtung des „Liqeni i Shkodres“, dem größten See des Balkans, nahe der montenegrinischen Grenze. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Zwischenstopp im charmanten Städtchen Koplik, wo wir Einkäufe erledigten und einen Kaffee genossen. Nach unserer kurzen Pause setzten wir unsere Fahrt fort.

Der Liqeni i Shkodres empfing uns mit einer besonderen Atmosphäre. Das glitzernde Wasser erstreckte sich vor uns, von sanften Hügeln umrahmt. Vom Ufer aus hatten wir einen beeindruckenden Blick auf die Berge im Hintergrund, die sich im klaren Wasser spiegelten. Unser Campingplatz befand sich unmittelbar neben dem Restaurant „Syri i Sheganit“, das uns am Abend mit lokalen Köstlichkeiten verwöhnte. Die Sonne neigte sich dem Horizont zu, tauchte die Szenerie in warmes Licht und verlieh dem See eine zauberhafte Stimmung. Vögel zogen ihre Bahnen über den See, und das Rauschen der Bäume vervollständigte das natürliche Konzert.

Mit Einbruch der Dunkelheit konnten wir einen klaren Blick auf den Sternenhimmel genießen. Die Abwesenheit von Lichtverschmutzung ließ uns einen Blick auf die Milchstraße erhaschen. Es war ein Moment der Ehrfurcht, der uns daran erinnerte, wie beeindruckend die Natur sein kann.

Syri i Sheganit

9. Oktober 2023 – Felsige Höhen in Montenegro
Die Morgensonne spiegelte sich auf der ruhigen Oberfläche des Liqeni i Shkodres, als wir im Restaurant „Syri i Sheganit“ am Ufer frühstückten. Der Kaffeeduft mischte sich mit der klaren Bergluft, und wir ließen uns von der entspannten Atmosphäre auf den kommenden Tag einstimmen. Gut gestärkt starteten wir in Richtung Montenegro. Die Straßen führten uns durch beeindruckende Landschaften, malerische Berge und mal grüne Täler. Montenegro hieß uns mit seiner natürlichen Pracht willkommen, und wir waren gespannt auf den Kletterspaß, der vor uns lag.

„Smokovac Smoki“ war unser Ziel für ein Kletterabenteuer mit atemberaubender Aussicht. Die Felsen ragten hoch in den Himmel, und unter uns erstreckte sich eine tiefe Schlucht, in der der Fluss Moraca wild dahinfloss. Auch wenn unsere Kletterfähigkeiten vielleicht etwas eingerostet waren, ließen wir uns nicht abschrecken und stürzten uns in die Herausforderung. Die Aussicht von oben war der perfekte Lohn für unsere Anstrengungen, und wir genossen den Moment, umgeben von der beeindruckenden Natur.

Nach einem aufregenden Tag des Kletterns fuhren wir zu unserem Campingplatz, „Ranc Aria & Huncut“, in der Nähe der Hauptstadt Podgorica. Dieser Ort hatte alles, was das Abenteurerherz begehrte – eine entspannte Atmosphäre, freundliche Tiere, einige von ihnen gerettet von den Straßen, und eine liebevoll gestaltete Umgebung. Die Nähe zu den Tieren und die Herzlichkeit der Gastgeber machten diesen Campingplatz zu einem Ort, den wir wärmstens empfehlen können. Der Tag neigte sich dem Ende zu, und wir saßen am Lagerfeuer, umgeben von der Stille der Natur und dem Funkeln der Sterne.

10. Oktober 2023 – Ein Malerischer Roadtrip durch Montenegro
Unsere Reise durch Montenegro nahm heute eine ganz besondere Wendung. Nachdem wir erfahren hatten, dass eine zusätzliche Gebühr pro Tag für das Auto anfiel, beschlossen wir, die verbleibende Zeit optimal zu nutzen und einen unvergesslichen Roadtrip zu unternehmen. Auch wenn dies nicht die geplante Wanderung im Norden war, waren wir sicher, dass uns die Schönheit Montenegros auch auf dieser Fahrt nicht enttäuschen würde – und wir sollten recht behalten. Montenegro ist zweifelsohne ein Land von atemberaubender Schönheit und Abenteuern, das wir jedem nur wärmstens empfehlen können.

Unsere Route startete in der nähe der Hauptstadt „Podgorica“ und führte uns nach „Pluzine“. Auf diesem Abschnitt der Reise wurden wir Zeuge der faszinierenden montenegrinischen Architektur mit den charakteristischen Wellendächern, die ein einzigartiges Bild am Horizont zeichneten. In „Pluzine“ eröffnete sich vor uns der wunderschöne, azurblaue Stausee. Während wir die Berge hinauffuhren, begleitet von gelbem Kalkstein, traten wir in den Naturpark Durmitor ein. Hier wurden wir von sanften Hügeln, majestätischen Bergen und einer reichen Tierwelt verzaubert. Friedlich weideten Schafe, Pferde und Kühe, während mutige Fahrradfahrer die malerischen Straßen erkundeten.

Durmitor
Berge

Unser Weg durch die Berglandschaft führte uns an kleinen Seen und spärlich bewachsenen Gebieten vorbei, eine Landschaft, die uns in Staunen versetzte. Schließlich erreichten wir die Region des „Prutash Grand View“, einem Aussichtspunkt, der seinem Namen alle Ehre machte. Hier erstreckte sich vor uns ein atemberaubendes Panorama aus schroffen Berggipfeln und tiefen Schluchten. Die Sonne tauchte die Szenerie in ein goldenes Licht, während der Wind sanft über die Berge strich. Es war ein Anblick, der einem den Atem raubte.

Berg
Durmitor
Pferde

Unsere Reise führte uns weiter nach „Zabljak“, eine zauberhafte Stadt inmitten der montenegrinischen Berge. Die Straßen waren gesäumt von Tannenwäldern, die eine ruhige und malerische Atmosphäre schufen. Pferde entlang der Straße begrüßten uns freundlich, und die Luft war erfüllt von einem angenehmen Duft nach Wald und Natur. In Zabljak fanden wir uns umgeben von einer Mischung aus traditioneller Architektur und modernem Leben wieder. Die herbstliche Farbpalette der Bäume setzte einen beeindruckenden Kontrast zur alpinen Umgebung.

Montenegro

Während wir durch diese zerklüftete Canyon-Landschaft fuhren, erreichten wir schließlich den atemberaubenden Blick auf die türkisfarbene Tara. Der „Tara Canyoning Viewpoint“ bot ein perfektes Zusammenspiel von Farben: das lebendige Türkis des Flusses, das satte Grün der Bäume und die im Kontrast dazu stark bewachsenen Hügel. Dieses Naturspektakel überwältigte uns auf eine Weise, die schwer in Worte zu fassen ist.

Fluss Tara

Mit jedem Kilometer auf unserer Reise entdeckten wir mehr von dieser faszinierenden Landschaft. Es war fast surreal, dass so viel natürliche Schönheit an einem Ort existierte. Die Autobahnauffahrt bedeutete das Ende unseres heutigen Roadtrips, doch wir wussten, dass Montenegro noch so viel mehr zu bieten hatte. Wir sehnten uns danach, mehr Zeit hier zu verbringen und jede Ecke dieses zauberhaften Landes zu erkunden.

Zurück auf der Pferderange teilten wir am Abend unsere Eindrücke mit Maria, der Besitzerin. Gemeinsam diskutierten wir über das Gesehene, die montenegrinische Kultur und die Hoffnung, die der Aufstieg des Tourismus für dieses Land mit sich bringt. Es war ein Moment des Austauschs und der Erkenntnis über die Schönheit und die Herausforderungen dieses einzigartigen Landes.
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11. Oktober 2023 – Entdeckungstour durch Montenegros Küstenstädte
Heute, an unserem dritten und letzten Tag in Montenegro, nahmen wir uns vor, die touristischen Highlights zu erkunden und noch mehr von diesem zauberhaften Land zu sehen. Unsere Reise führte uns zu einigen der bekanntesten Orte des Landes, von malerischen Küstenstädten bis hin zu historischen Sehenswürdigkeiten, die uns in ihren Bann zogen.

Unsere erste Station war „Perast“, ein bezauberndes kleines Küstendorf. Die malerische Landschaft des Ortes umfasste rote Ziegeldächer und historische Steinhäuser. Der Ort ist umgeben von einer atemberaubenden Bergkulisse und liegt direkt am Ufer der Bucht von Kotor. Obwohl Perast klein und teuer war, beeindruckte uns die idyllische Atmosphäre und die historische Architektur.

Perast
Perast

Weiter ging es nach „Kotor“, einer Stadt von unbeschreiblicher Schönheit. Eingebettet zwischen den beeindruckenden Bergen der Bucht von Kotor, präsentierte sich uns ein malerischer Anblick. Die mittelalterliche Altstadt von Kotor, umgeben von imposanten Stadtmauern, begeisterte uns mit ihren engen Gassen, verzierten Balkonen und Plätzen. Wir wären gerne länger geblieben, um noch mehr von dieser faszinierenden Stadt zu entdecken.

Kotor
Kotor

Unser Weg führte uns weiter nach „Budva“, einer Küstenstadt mit einer lebendigen Atmosphäre. Die Altstadt von Budva, von einer Mauer umgeben, bot ein charmantes Bild mit ihren steingepflasterten Straßen und historischen Gebäuden. Der Mix aus historischem Erbe und modernem Leben schuf eine besondere Dynamik, die uns in ihren Bann zog.

Wir fuhren weiter zur kleinen Insel „Sveti Stefan“, ein Juwel der Adriaküste. Die Insel, einst ein Fischerdorf, ist heute privat und beherbergt ein exklusives Resort. Obwohl wir die Insel nur von außen betrachten konnten, bezauberte uns ihr Anblick. Die malerische Lage, umgeben vom tiefblauen Meer, und die roten Dächer der Häuser verliehen ihr eine märchenhafte Aura. Allerdings muss die Stadt viele Touristen anziehen, denn am berühmten Kings Beach nebenan kostete ein Platz am Strand satte 220 Euro. Ein Preis, der uns angesichts der atemberaubenden, kostenfreien Naturstrände Montenegros nur schmunzeln ließ.

Auf dem Rückweg bot sich uns ein Blick auf den Skutarisee, auch bekannt als „Skadarsko Jezero“. Umgeben von Bergen und üppiger Vegetation ist der Skutarisee ein wahres Naturparadies. Gerne wären wir hier noch länger geblieben, aber wir mussten auf die andere Seite des Sees. Schließlich sollten wir vor Mitternacht an unseren Ausgangspunkt zurückkehren, dem „Free Camp Albania“, auf der albanischen Seite des Sees. Es war bereits dunkel, als wir ankamen und unser Zelt aufbauten. Wir genossen Gaskocher-Nudeln und sahen uns die Sterne an. Der Blick auf den glitzernden See und die umliegenden Berge war der perfekte Abschluss unserer Reise durch dieses faszinierende Land. Montenegro, mit seiner beeindruckenden Natur und reichen Geschichte, hat uns in vielerlei Hinsicht inspiriert und wird definitiv einen bleibenden Platz in unseren Erinnerungen einnehmen.

12. Oktober 2023 – 15. Oktober 2023 – Neue Kräfte schöpfen
Die vielen Eindrücke der vergangenen Tage hatten ihre Spuren hinterlassen, und bei einem gemütlichen Kaffee zogen wir Bilanz. Für die nächsten vier Tage entschieden wir uns, in Durres, Albanien, zu verweilen und von dort aus kleinere Tagesausflüge zu unternehmen. Eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.

Am Abend des ersten Tages in Durres lag ich leider zum zweiten Mal seit Beginn der Reise erkrankt im Bett, diesmal mit Magenproblemen, vermutlich aufgrund eines Missgeschicks mit dem Wasser. Doch bereits nach einem Tag ging es mir besser, und so nutzte ich die Zeit, um den Blog zu schreiben, Fotos auszusortieren, Videos zu schneiden und Nachhilfe zu geben. Auch unsere kommenden Stationen planten wir in Ruhe aus. Doch wir verbrachten unsere Zeit nicht nur daheim. Einmal fuhren wir zum „Eco Park in Durres“, ein Ort, der vor einigen Jahren noch eine Last für die Stadt Durrës war, als Mülldeponie genutzt, nun jedoch ein großer Park für Jung und Alt ist, um zu klettern, Basketball oder Fußball zu spielen oder einfach spazierenzugehen. Leider war er an dem Tag, den wir auswählten, geschlossen, aber wir ließen uns davon nicht die Laune verderben. Ein weiteres besonderes Erlebnis war das Klettern in „Bovilla“ in der Nähe von Tirana.

Insgesamt klang unsere zweite Runde in Albanien ruhiger aus, aber keineswegs weniger erfüllend. Die Zeit in Durres gab uns Gelegenheit, all das Erlebte zu reflektieren und uns auf neue Abenteuer vorzubereiten. Montenegro hatte sich tief in unsere Herzen gebrannt, und es steht ganz oben auf meiner „Rückkehr-Liste“. Die Schönheit, die Gastfreundschaft und die unvergesslichen Erlebnisse werden uns noch lange begleiten.



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