Ein mediterranes Abenteuer

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Camargue, Barcelona, Tarifa & mehr

9. September 2023

Unsere Reise setzte sich um 10.00 Uhr fort und nach etwa 4 Stunden Fahrt erreichten wir unser nächstes Ziel in der Camargue.
Diese Region ist einerseits bekannt für ihre Artenvielfalt: natürlich lebende Flamingos, ihre vielen Pferde und die Angus Rinder und zudem auch bekannt für ihre beeindruckende Naturlandschaft mit Flächen von Meerwasser umgeben von Sanddünen und Grünflächen mit kunstvollen Salzbergen. Die Straße führt uns immer wieder an Salzbecken vorbei, die typisch für die Gegend sind. Übrigens stammt das berühmte „Fleur de Sel“ ebenfalls aus dieser Region.

Nachdem wir in der charmanten Stadt Saintes-Maries-de-la-Mer angekommen waren, erkundeten wir die malerischen Gassen, bestiegen den Kirchturm und genossen den wunderbaren Blick über die Dächer und das Meer. An einer der Imbissbuden gab es einen schnellen und überraschend preiswerten Snack, was angesichts der touristischen Lage eine angenehme Überraschung war.

Unsere Reise führte uns dann zum Plage de Piemanson, wo wir unsere Zelte auf einem Parkplatz aufschlugen und den Sonnenuntergang am Meer bewunderten. In der Ferne konnten wir sogar Flamingos beobachten. Wir fragten uns immer wieder, warum dieser Ort trotz seiner Schönheit nicht von Touristen überlaufen ist.

Was wir jedoch nicht wussten: Die Camargue ist nicht nur für ihre Flamingos, Pferde und Angus-Rinder bekannt, sondern auch für ihre Mückenplagen. Diese Erkenntnis kam bei Einbruch der Dunkelheit. Es fühlte sich an, als würden 20 oder 30 Mücken gleichzeitig auf uns zuschwirren und versuchen, Blut zu saugen. Es war eine unvergessliche Erfahrung, und wir flüchteten schnell ins Zelt, was unseren Abend vorzeitig beendete.

10. September 2023

Am nächsten Morgen erwachten wir zu einer ruhigen und friedlichen Szenerie. Die Sonne zeigte gerade ihre ersten Strahlen am Horizont, während wir die Augen öffneten. Sand, Gräser und das unendliche Meer erstreckten sich vor uns. Die Flamingos begannen bereits mit ihrer Futtersuche im seichten Wasser. Wir nutzten den Vormittag, um entspannt am Strand zu verweilen, bevor wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Barcelona, Spanien, machten.

In Barcelona erreichten wir unser Hostel „No Limit Barcelona Central“, das sich in einer äußerst günstigen Lage befand, fast gegenüber dem berühmten Gaudi-Haus „Casa Batlló“. Diese Unterkunft können wir uneingeschränkt empfehlen, nicht zuletzt, weil wir zum ersten Mal seit zehn Tagen wieder in einem richtigen Bett schlafen konnten – ein wahrer Genuss! Die Unterkunft war sauber, preisgünstig und in einer exzellenten Lage.

Nachdem wir eingecheckt hatten, nutzen wir die Gelegenheit, die Stadt zu erkunden. Unser erster Anlaufpunkt war der berühmte Skateplatz „Macba“, wo wir faszinierende Skateboard-Künste bewundern konnten. Auf unserem Spaziergang durch die lebendigen Straßen von Barcelona begegneten uns immer wieder Straßenkünstler, die die Atmosphäre der Stadt mit ihren Tänzen bereicherten. Es war beeindruckend zu erleben, wie lebendig Barcelona ist.

Am Abend genossen wir gemeinsam eine köstliche Paella im „Bo de Boqueria“. Das Geschmackserlebnis war hervorragend, und das Ambiente in einer malerischen Seitengasse trug zur Authentizität des Abends bei – auch wenn wir Zeugen eines kleinen Raubs wurden, was die Szenerie auf ihre eigene Weise spannend machte. Nach dem Essen schlenderten wir erneut durch die belebten Straßen Barcelonas, wo das Treiben der Menschen das Stadtbild prägte. Da wir noch nicht bereit waren, ins Bett zu gehen, besorgten wir uns Bier von McDonald’s in Pappbechern und genossen unser Getränk gegenüber dem Gaudi-Haus – eine lustige Erinnerung aus der Stadt voller Leben.

11. September 2023

Am Morgen begannen wir den Tag mit einem Frühstück direkt unterhalb unseres Hostels. Es war Nationalfeiertag in Barcelona, und die belebten Gassen der Stadt waren erfüllt von Menschen, die stolz ihre Flaggen trugen. Unser erster Programmpunkt war der Besuch der berühmten Sagrada Familia. Obwohl sie eine ewige Baustelle zu sein scheint, da der Bau von Spenden abhängt, war sie dennoch absolut beeindruckend.

Nach einem kurzen Abstecher zum Hafen von Barcelona schlenderten wir wieder entlang der berühmten „La Rambla“, wo Stände und Menschen ein buntes Bild ergaben. Die vielen Häuser, die ihre Balkone als improvisierte Wäscheständer nutzten, verliehen der Szenerie einen charmanten Touch. Trotz des scheinbaren Chaos fühlte sich alles irgendwie geordnet an.

Auf unserem Weg zum Auto stoppten wir kurz am „Placa Reial“. Dieser Platz, umgeben von beeindruckender Architektur und lebhafter Atmosphäre, fühlte sich an wie eine andere Welt, eine Oase der Kultur und des Lebens. Die eleganten Palmen, die traditionellen Laternen und das geschäftige Treiben machten diesen Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Etwa 10 Minuten nach diesem bezaubernden Augenblick saßen wir bereits im Auto, aufgeregt und erfüllt von den Eindrücken der bisherigen Reise. Der Sonnenuntergang tauchte die hügelige Umgebung, durch die uns die Straße führte, in ein malerisches Gemälde aus warmem Orange, sanftem Rosa und tiefem Blau. Palmen wiegten sich im Abendwind, das Meer glänzte am Horizont, und einige Hochhäuser sowie Villen verliehen dem Ganzen eine besondere Note. Inmitten dieser faszinierenden Kulisse setzten wir unsere Fahrt fort, auf dem Weg in den ganz im Süden Spaniens gelegenen Ort Tarifa. Die Straßen zogen sich über etwa 1200 km, und es würde eine lange, nächtliche Fahrt werden, bevor wir unser nächstes Ziel erreichten.

12. September 2023
Nach 12 anstrengenden Stunden Fahrt erreichten wir endlich unser Ziel bei Sonnenaufgang. Die Erschöpfung war spürbar, aber die Aussicht entschädigte für die Strapazen. In den letzten Kurven der hügeligen Straße erblickten wir die funkelnden Lichter der Stadt, während das weite Meer vor uns lag. Es fühlte sich an, als könnten wir Afrika beinahe berühren, als stünden wir an einem kleinen See. Der Abstand zwischen Tarifa, Europa und dem marokkanischen Festland betrug gerade einmal 15 Kilometer.

Die majestätischen Berge in der Umgebung und der konstante Wind überraschten uns ebenso. Tarifa ist bekannt als Hotspot für Kite-Surfer, angezogen nicht nur von den windigen Bedingungen, sondern auch von der atemberaubenden Aussicht.

Nach einer kurzen Erholung im Sand begaben wir uns auf Entdeckungstour in die Stadt Tarifa. Die mediterrane Architektur und die lebendige Atmosphäre der Stadt verliehen ihr diesen unverwechselbaren südländischen Flair.

Während die anderen den Nachmittag am Strand verbrachten, gab ich Nachhilfeunterricht. Nach getaner Arbeit lauschte ich gespannt den Erzählungen der anderen über die Hunderten von Kite-Surfern, die sie am Strand beobachtet hatten.

Der Abend bescherte uns ein Dinner unter funkelnden Sternen, begleitet vom sanften Rauschen des Meeres. Die salzige Brise vermischte sich mit den Düften der umliegenden Natur. Mein Schatz zauberte auf seinem Gaskocher köstliche Nudeln mit Tomatensoße. Kurz danach lagen wir bereits am Meer, eingekuschelt in unsere Schlafsäcke. Über uns funkelten die Sterne, während am Horizont die Lichter von Marokko erstrahlten. Es war ein unvergesslicher Anblick, der uns eindrucksvoll bewusst machte, wie weit unsere Reise uns bereits geführt hatte und welch wundervolle Erlebnisse noch vor uns lagen.

13. September 2023

Gegen 8 Uhr morgens erwachten wir, und die Sonne war gerade erst im Begriff, aufzugehen. Der Tag begann mit einem Gang zum „Cafe 10“, wo wir uns für die kommenden Abenteuer stärkten. Die Altstadt von Tarifa erwartete uns erneut mit ihrer faszinierenden Atmosphäre. Besonders beeindruckt waren wir von einem Atelier, in dem ein Fotograf seine Tarifa-Landschaften in beeindruckenden, riesigen Formaten mit einer Glasbeschichtung präsentierte.

Nach diesem kulturellen Zwischenstopp zog es uns wieder zum Meer. Der Anblick des glitzernden Wassers war einfach unwiderstehlich. Zur Mittagszeit kehrten wir in eine Strand-Bar ein und genossen lokale Köstlichkeiten wie Patatas Bravas und rotes Thunfisch-Tartar.

Den Abend verbrachten wir in Ruhe, mit Blick auf das Meer, vorbeiziehende Segelboote und Kreuzfahrtschiffe. Ein besonderes Highlight war der Anblick der Pferde, die am Strand entlang galoppierten. Endlich konnte ich durchatmen und die Ruhe genießen, ließ alle Eindrücke einfach auf mich wirken und fühlte mich wirklich dankbar.

Später in der Nacht, ein deutlicher Kontrast zur vorherigen Ruhe, erlebten wir heftigen Wind. Wir entschieden uns, unser Bett im Windschatten eines kleinen Strandgeschäfts aufzubauen. Hierbei gab es eine amüsante Begegnung: Zwei Gestalten am Strand mit Lampen winkten in unsere Richtung, doch wir reagierten zunächst nicht. Nachdem sie einige unverständliche Dinge riefen, näherten sich zwei spanische ältere Frauen. Sie inspizierten die Situation gründlich und stellten fest: „Ach, sie schlafen hier nur.“ Eine der Frauen entschuldigte sich sogar für das Missverständnis und erklärte, dass sie dachten, wir würden in das Geschäft einbrechen. Es war eine kuriose, aber lustige Begegnung, die uns ein Lächeln ins Gesicht zauberte und die wir nicht so schnell vergessen würden.

Und so schlossen wir diese aufregende Woche ab, voller unvergesslicher Momente, neuer Freundschaften und einzigartiger Erfahrungen. Morgen würde uns ein neues Abenteuer nach Portugal rufen. Doch für jetzt, in diesem Augenblick, hielten wir inne und ließen die besonderen Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren. Die Reise geht weiter, und wir sind bereit für all das, was noch vor uns liegt.

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